Übungsszenario: Am Abend des 19. September 2014 – Terroralarm im Schloss Thal bei Graz. Während einer Familienfeier werden 17 Personen vorsätzlich eingeschlossen und es besteht durch Brand akute Lebensgefahr. Einsatzkräfte stoßen an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit und durch die Terrorwarnung besteht ein besonders hoher psychologischer Druck.

 

Um 19.00 Uhr – es findet gerade eine Familienfeier statt – wird Brandgeruch bemerkt und Schüsse sind zu vernehmen. Bei der Kontrolle stellt sich heraus, dass sämtliche Zugangstüren im Schloss verriegelt und Fenster vergittert sind – es gibt keinen Fluchtweg. Im Innenhof des Schlosses ist Feuer ausgebrochen, auch ist von den Familienmitgliedern durch die vergitterten Fenster einsehbar, dass im Außenbereich des Anwesens weitere Brandherde lodern. Die verriegelten Fluchtwege sowie Gewehrschüsse führen zur Panik der eingeschlossenen Personen, der eindringende Rauch zu Atemnot und Rauchgasvergiftungen – auch erleidet eine Person einen Herzstillstand. So das vorbereitete Szenario, das die Einsatzkräfte an die Grenzen der psychologischen Leistungsfähigkeit führte.

 
Einsatzkräfte
Gemäß Alarmplan wurden Polizei, die zuständigen Feuerwehren Steinberg-Rohrbach und Berufsfeuerwehr Graz, sowie das Rotes Kreuz alarmiert. Nach der Erkundung wurden in einer zweiten Alarmierungswelle veranlasst die Feuerwehrkräfte zu verstärken (St. Oswald, Hitzendorf, Berndorf und Spezialkräfte aus dem Bezirk Graz-Umgebung) sowie die Ärzteschaft, das KIT-Land Steiermark, die Bezirksverwaltungsbehörde und den zuständigen Bürgermeister Peter Schickhofer zu alarmieren. Gesamt standen um 19.30 Uhr 133 Einsatzkräfte mit 27 Fahrzeugen im Einsatz.
 
Aufgabenstellung
Höchste Priorität hatte die Rettung der verletzten und verstörten Mitmenschen, wobei der Eigenschutz durch mutmaßliche Terroraktivitäten keinesfalls vernachlässigt werden durfte. Dabei stellte sich heraus, dass dieses Einsatz-Szenario alle Beteiligten an die Grenzen der körperlichen und psychologischen Leistungsfähigkeit führte. Auch wurden während des Einsatzes immer wieder unvorhersehbare Ereignisse „eingespielt“, die besondere psychologische Anforderungen aufgeworfen haben.
 
Ergebnis
In der nachfolgenden Analyse wurden die erfolgreiche Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen sowie der hohe Ausbildungsstand besonders positiv bewertet. Als erfolgskritisch wurde das ausstehende Verkehrskonzept am Schlossgelände bewertet, welches nun mit den Erfahrungswerten erstellt werden kann. Ebenso kritisch wird die mangelhafte Mobiltelefonanbindung in diesem Bereich der Marktgemeinde Thal bewertet.
 
Weitere Fotos folgen!!
 
Fotos: Foto Donner, Gratwein
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

FF Steinberg-Rohrbach
Steinberg 138
8151 Rohrbach-Steinberg
0664 / 92 04 540

NOTRUF: 122

Bereichsfeuerwehrverband
Graz-Umgebung / Abschnitt 6

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